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Mit dem Einsatz von Schweißrobotern hält VDL Bus Modules die Produktion im eigenen Land

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, verlagern viele Hersteller von Reisebussen und ÖPNV-Bussen die Fertigung in Niedriglohnländer. Im Gegensatz dazu investiert der niederländische Fabrikant VDL Bus Modules in die Automatisierung, um beispielsweise mit Schweißrobotern die Selbstkosten zu senken. Das Bestreben, die Fertigung so weit wie möglich im eigenen Land zu behalten, ist Teil der Geschäftspolitik der VDL Groep. Die erste Schweißroboterzelle von Valk Welding wurde mittlerweile geliefert. Neben kompletten 2D-Chassis sollen demnächst auch Seiten-, Front- und Heckwände von Sch-weißrobotern geschweißt werden. „Das ist die Zukunft“, erklärt ein Mitarbeiter, der dem Besucher stolz die neuen Schweißroboter präsentiert.

Frank van Geel, der Geschäftsführer von VDL Bus Modules: „Die Fertigung von Bussen ist
‚Hand- und Kopfarbeit‘. Bisher wurde bei VDL Bus Modules alles manuell geschweißt. Die Zahl der Varianten und kundenspezifischen Anpassungen ist groß – und das in einem Arbeitsfeld mit geringen Stückzahlen. Im Engineering wurde allerdings auch umfassend über das Cost Engineering nach-gedacht. Dabei haben wir untersucht, wie Module mit gleichen Abmessungen entwickelt werden können und sich dadurch besser mit dem Roboter schweißen lassen. Mit dem Schweißen der 2D-Profile für die Standard-Chassis wurden nun die ersten Schritte in der Schweißautomation gesetzt. Die Roboterisierung ist ein gutes Instrument, die Produktion in einem hochpreisigen Umfeld kostengünstiger zu gestalten. Damit beabsichtigen wir, die Selbstkosten zu senken und die Fertigung im eigenen Land zu behalten.“

Optimierte Vorbereitung

Peter de Weerd, der Betriebsleiter von VDL Bus Modules betrachtete das Schweißen der dünnwandigen Karroserieteile anfänglich mit Skepsis. „Die Teile müssen exakt zueinander passen, denn schon bei der geringsten Abweichung fällt die Schweißnaht durch den Spalt. Beim manuellen Schweißen hat man dies besser unter Kontrolle. Deswegen haben wir zuerst in einen Sägeautomaten investiert, um das Sägen und Bohren in der Vorbereitung zu optimieren. Darüber hinaus war uns Valk Welding bei der Programmierung des Schweißroboters behilflich. Dank dieser Unterstützung ist uns ein fliegender Start gelungen und haben wir den Schweißprozess mit dem Roboter vollständig im Griff.“

Schweißschablonen in Manipulatoren

Früher wurden die 2D-Chassisteile (Profile) auf großen Schweißschablonen, die von Hand gekippt wurden, manuell geschweißt. Peter de Weerd: „Bei der Entwicklung dieser Schablonen vor 2 Jahren wurde bereits an ihren späteren Einsatz in Kombination mit einem Schweißroboter gedacht. Die Knoten der kastenförmigen Chassisteile sind daher von 2 Seiten aus erreichbar, sodass der Roboter das Werkstück auf allen Seiten komplett verschweißen kann. Valk Welding hat eine Schweißroboter-anlage mit vier Aufspannstationen geliefert, an denen die Schweißschablonen in Manipulatoren installiert sind. Mit diesen 4 Schablonen können wir insgesamt 14 verschiedene Produkte (Profile) fertigen. Jeder Fertigungszyklus mit 1 Set von 5 Profilen pro Bus wird von einem Panasonic TL 1800 Schweißroboter absolviert, ohne dass ein Schablonenwechsel erforderlich ist. Alle Verluste durch Zwischenlagerung, Transport, Schablonenwechsel etc. konnten dadurch eliminiert werden.

Grundkurs

Bart Oppenheim, der bei VDL Bus Modules für die Programmierung der CNC-Anlagen verantwortlich ist, hat zusammen mit 2 Hand-schweißern bei Valk Welding in Alblasserdam einen Grundkurs im Roboterschweißen und der Programmierung mit DTPS absolviert. Jetzt programmiert Bart mit DTPS im Büro aus, wäh-rend die 2 Handschweißer inzwischen für die Bedienung des Schweißroboters verantwortlich sind. Valk Welding hat dafür die 3D-Simulation der Schweißroboteranlage in DTPS geliefert und VDL Bus Modules hat das Programm um die Schablonen und 2D-Profile aus dem eigenen CAD-System erweitert. Peter de Weerd: „Nach der Ausbildung konnten wir uns direkt selbstän-dig an die Arbeit machen. Bisher mussten wir noch kein einziges Mal den Kundendienst in Anspruch nehmen.“

One-Piece-Flow

Die Kastenträger werden vom Sägeautomaten direkt beim Schweißroboter abgeliefert und auf den Schweißschablonen aufgespannt, wo sie vom Schweißroboter verschweißt werden können. Sobald eine Seite geschweißt ist, dreht der Manipulator die Schablone, sodass der Schweißroboter die andere Seite der Knoten schweißen kann. So wird pro Profil eine One-Piece-Flow-Fertigung ermöglicht. Anschließend werden die Profile in einer benachbarten Abteilung zu einem kompletten Chassis zusammen-gesetzt, auf dem der ganze Bus aufgebaut wird. Frank van Geel: „Wir haben die Schweißauto-mation bewusst mit den 2D-Profilen begonnen, weil die Komplexität hier eher gering ist. Mit dem Einsatz des Schweißroboters erzielen wir nicht nur eine Kostensenkung, sondern auch eine konstante Schweißqualität, d.h. Kosten- und Qualitätsbeherrschung. Dies passt perfekt zum hohen Qualitätsstandard der VDL Groep.“

VDL Bus Modules

VDL Bus Modules produziert Module für hoch-wertige Reisebusse, Doppeldecker, VIP-Busse, Überlandbusse und Sonderprojekte. VDL Bus Modules ist eine der 5 Produktionsstätten von VDL Bus & Coach, einem internationalen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Fertigung und den Verkauf einer breiten Produktpalette, bestehend aus Reisebussen, ÖPNV-Bussen und Fahrgestellen, konzentriert. VDL Bus & Coach gehört zur VDL Groep, einem internationalen Industriekonzern mit 87 Tochtergesellschaften in 19 Ländern mit zirka 10.500 Mitarbeitern. Die bei VDL Bus Modules gefertigten Module gehen an die Produktions-stätte VDL Bus Valkenswaard, wo sie in der Fertigungsstraße zusammengesetzt werden. VDL Bus Modules und VDL Bus Valkenswaard produzieren zusammen ca. 700 Reisebusse pro Jahr.
www.vdlbuscoach.com

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